Eine Dame mit einer Maske in der Hand



Eine Dame mit einer Maske in der Hand


Inventar Nr.: GK 725 (1875/957)
Bezeichnung: Eine Dame mit einer Maske in der Hand
Künstler / Hersteller: Johann Appelius (1721 - nach 1790), Maler/in
Dargestellt: unbekannt, Dargestellt
Datierung: 1753
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Paris
Material / Technik: Leinwand, doubliert
Maße: 83 x 64 cm (Bildmaß)
Provenienz:im 1775 erstellten Inventarium B verzeichnet unter Diemarsches Haus »Réz de Chaussée« (Erdgeschoss des späteren Akademiegebäudes); 1805 Kunstakademie, Sessionszimmer


Katalogtext:
Vor einer ockerfarbenen Wand und einer dunkelgrünen Draperie posiert eine Dame auf einem blauen Fauteuil und wendet sich in Dreiviertelansicht zum Betrachter. In den Händen, die in einer senkrechten Achse parallel zum Körper angeordnet sind, hält sie Attribute, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts typisch weibliche waren: in der erhobenen Rechten eine schwarze Maske, das modische Accessoire weiblicher Koketterie, und in der Linken einen zusammengefalteten Brief, ein geläufiger Ausdruck für Intimität und Privatheit.
In trockener, glatter Malweise ist die elegante, blassrosafarbene Samtrobe minutiös erfasst: die goldenen Brokatstickereien und die weiße Spitze an Ausschnitt und Ärmeln, die mit Diamanten und Edelsteinen besetzte Schließe am Dekolleté sowie die mit weiteren Schmucksteinen verzierten Goldbänder an den Oberarmen. Das dunkle, hochgesteckte Haar ist mit einer Nadel aus Diamanten in Form einer stilisierten Blumenranke aufgeputzt. Der Eintragung im Inventarium B von 1775 (Nr. 472) zufolge hat Appelius das Porträt in Paris gemalt: »Ein Frauenzimmer, Portrait, mit einer Masque in der Hand. In Paris gemalt von Appelius«. Neben französischen Anregungen wurde in dem Bildnis auch »niederländische Sachlichkeit und Geschliffenheit der Form« festgestellt (Börsch-Supan, in: AK Berlin 1966, S. 20).
1775 hing das Gemälde im Erdgeschoss des so genannten Diemarschen Hauses an der Schönen Aussicht, das ab 1775 von der Kunstabteilung des Collegium Carolinum und ab 1777 von der neu gegründeten Akademie genutzt wurde. Appelius war dort mit mehreren Werken vertreten.
(S. Heraeus, 2003)



Literatur:
  • Causid, Simon: Verzeichnis der Hochfürstlich-Heßischen Gemälde-Sammlung in Cassel. Kassel 1783, S. 155, Kat.Nr. 205.
  • Apell, David von: Cassel in historisch-topographischer Hinsicht. Nebst einer Geschichte und Beschreibung von Wilhelmshöhe und seinen Anlagen. Marburg 1805, S. 226 (Teil1).
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 71, Kat.Nr. 725.
  • Jahrhundertausstellung deutscher Kunst 1650-1800. Darmstadt 1914, S. 46, Kat.Nr. 9.
  • Gronau, Georg; Luthmer, Kurt: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. 2. Aufl. Berlin 1929, S. 4, Kat.Nr. 725.
  • Vom Rokoko zur Romantik. Kassel 1946, S. 5, Kat.Nr. 16.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 26, Kat.Nr. 725.
  • Börsch-Supan, Helmut: Höfische Bildnisse des Spätbarock. Berlin 1966, S. 20, 42.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 17, Kat.Nr. 2.


Letzte Aktualisierung: 05.08.2021



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