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Philippine Amalie Landgräfin von Hessen-Kassel



Philippine Amalie Landgräfin von Hessen-Kassel


Inventar Nr.: AZ 159
Bezeichnung: Philippine Amalie Landgräfin von Hessen-Kassel
Künstler / Hersteller: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751 - 1829), Maler/in
Dargestellt: Philippine Landgräfin von Hessen-Kassel (1745 - 1800), Dargestellt
Datierung: 1775/1777
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 64 x 51,5 cm (ovaler Spiegel) (Bildmaß)
Provenienz:erworben 1883 aus dem Nachlass der Gräfin Bose, Kassel
Leihgeber: Stadt Kassel, Städtische Kunstsammlungen
Beschriftungen: verso Klebezettel: Nachlaß der Frau Louise Gräfin Bose; außerdem Klebezettel des Bose-Museums, Inv. Nr. 77: Tischbein, Landgräfin Philippine


Katalogtext:
In ovalem Bildausschnitt und strengem Profil nach rechts erscheint vor neutralem braunem Grund Philippine Amalie von Brandenburg-Schwedt (1745-1800), die seit 1773 mit Friedrich II. von Hessen-Kassel verheiratet war. Kleidung und Haarschmuck sind mit orientalisierenden Accessoires aufgeputzt. Die Landgräfin trägt ein weißes Kleid mit goldgefasstem Rubinschmuck und Spitzen am Dekolleté. Darüber liegt ein blaugrünes Cape mit Pelzbesatz und Schmucksteinen. Eine weiße Perlenkette, Federn und Schmucksteine zieren das hochgesteckte Haar. Während der Stoff des blaugrünen Umhangs flüchtig gemalt ist und auch die Spitzen im Ausschnitt eher grob erfasst sind, sind der Pelzbesatz und die Haare mit einem feinen Pinsel detailliert wiedergegeben.
Das Porträt stammt – einem Klebezettel des Bose-Museums auf der Rückwand der Leinwand zufolge – von einem Mitglied der Malerfamilie Tischbein. Es dürfte sich um eines der Bildnisse handeln, die Johann Heinrich Wilhelm Tischbein von der Landgräfin während seines Kasselaufenthaltes zwischen 1775 und 1777 gemalt hat. Der Porträttypus des strengen Profilbildes ist zwar für den »Goethe-Tischbein« eher unüblich. Doch passt der weiche, an Rembrandt orientierte Malstil zu den frühen Bildnissen des Malers, der sich 1772/73 in Holland aufgehalten hatte. Erst später werden seine Gemälde von klassizistischen Stilisierungen bestimmt.
In der malerischen Durcharbeitung vergleichbar sind Tischbeins vor 1778 ausgeführtes Bildnis der Gräfin Bernstorf (Oldenburg, Landesmuseum) und die »Dame im Zimmer mit Kind und Puppe« von 1777 (ebd.) sowie sein frühes Selbstbildnis in der Hamburger Kunsthalle und das gegen 1780 entstandene Bildnis des Franz Horzitzki (Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Seen und Gärten). Anführen lässt sich ferner die Leipziger Zeichnung »Mädchen mit Blumenkorb« von 1771 (Hermann Mildenberger, Brief vom 12.9.2002).
(S. Heraeus, 2003)



Literatur:
  • Ackermann: Führer durch die Gemälde- etc. Sammlung des Städtischen Bose-Museums zu Kassel. 1. Aufl. Kassel 1896, S. 8, Kat.Nr. 21 (?).
  • Ackermann: Führer durch die Gemälde- etc. Sammlung des Städtischen Bose-Museums zu Kassel. 2. Aufl. Kassel 1899, S. 8, Kat.Nr. 21 (?).
  • Müller-Wulckow, W. [Bearb.]: Wilhelm-Tischbein-Gedächtnis-Ausstellung. Oldenburg 1930, S. 74, Abbildung S. 6.
  • Landsberger, F.: Die Kunst der Goethezeit. Leipzig 1931, S. 189, Kat.Nr. 22.
  • Mildenberger, Hermann [Bearb.]: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Goethes Maler und Freund. Oldenburg 1987, S. 240, Kat.Nr. 220.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 328, Kat.Nr. 302.


Letzte Aktualisierung: 02.07.2024



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